Bald online ins Rathaus

Alles an einem Standort, vorausschauende Personalplanung und digitaler Service – Hochheim stellt seine Verwaltung effizienter, bürgerfreundlicher und moderner auf.

Standesamt, Personalausweis, Wohnsitzanmeldung – die Hochheimer Stadtverwaltung bietet den Hochheimer Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl an Leistungen. Geschätzt werden vor allen Dingen die Samstags-Öffnungszeiten einmal im Monat, die gerade den Arbeitnehmern entgegenkommen.

„In den letzten Jahren hat sich bereits vieles in Sachen Verwaltung verbessert. Dennoch gibt es zwischen Bürgerbüro und den Ämtern im Rathaus vieles, was sich noch effizienter und vor allem auch bürgerfreundlicher gestalten lässt“, sagt Eric Müller, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler Hochheim/Massenheim. Unter anderem sei das zum Beispiel die räumliche Trennung der verschiedenen Leistungen, die die Stadt Hochheim ihren Bürgerinnen und Bürgern anbietet. Es komme schon öfter einmal vor, dass man seine Anliegen nicht an einer Stelle erledigen kann, sondern für eine Sache erst ins Bürgerbüro muss und danach für eine andere noch einmal ins Rathaus in der Burgeffstraße. „Wirklich bürgerfreundlich ist das nicht“, so Müller weiter. „Das zu ändern, ist bereits seit Jahren eines unserer zentralen Ziele.“

Das Bürgerbüro zieht ins sanierte Rathaus

Und dieses Ziel rückt tatsächlich immer näher. In den vergangenen Jahren wurde – immer wieder angestoßen und beantragt durch die Freien Wähler – die Hochheimer Stadtverwaltung von ehemals sieben Gebäuden mit jährlichen Gesamtkosten von über 560.000 Euro in nur noch wenigen Standorten zentralisiert. Im letzten Schritt wird das Bürgerbüro in diesem Frühjahr ins frisch sanierte Rathaus ziehen. Die neuen kurzen Wege zwischen den einzelnen Ämtern werden dann nicht nur den Service für die BürgerInnen spürbar verbessern, sondern auch die Zusammenarbeit der einzelnen Verwaltungsbereiche effektiver machen, einen flexibleren Einsatz der städtischen MitarbeiterInnen ermöglichen und spürbar die Kosten für die Gebäudeunterhaltung und laufende Verwaltung senken.

Einziger Wermutstropfen: Die tatsächlichen Umbaukosten für das Rathaus lagen über der ursprünglich geplanten Summe. „Das ist richtig und da sollte man auch transparent sein“, sagt Eric Müller. „Allerdings muss man auch sagen, dass neben dem Brandschutz einer der größten Kostenblöcke für Barrierefreiheit ausgegeben wurde. Und wir halten es im Sinne der Bürgerfreundlichkeit für unbedingt angebracht, dass Hochheim ALLEN Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen guten Service anbieten kann.“

Fachkräftemangel macht zukunftsfähige Personalplanung notwendig

Bürgerfreundlich wird eine Verwaltung aber auch und vor allem durch die Menschen, die in den Ämtern tätig sind und die Zahnrädchen am Laufen halten. Aktuell beschäftigt die Stadt Hochheim – inklusive der Kindergärten und ohne Bauhof – 108 MitarbeiterInnen. Von denen viele in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen und definitiv Lücken hinterlassen werden. Eine Situation, mit der so gut wie alle Gemeinden genau wie Unternehmen zu kämpfen haben und die sich aufgrund des demografischen Wandels künftig noch weiter verschärfen wird. Der Fachkräftemangel hält auch auf kommunaler Ebene Einzug.

Eric Müller: „Umso wichtiger ist eine zukunftsfähige Personalplanung, die eng am künftigen Bedarf ausgerichtet ist. Deshalb haben wir – um die entsprechenden Grundlagen zu legen – eine strategische Zielplanung angeregt, die festlegt, welche Leistungen die Stadt Hochheim in welchem Umfang langfristig anbieten soll.“

Auf- und Ausbau von digitalen Bürgerservices

Auch eine zunehmend digital aufgestellte Stadtverwaltung kann dem bevorstehenden Personalmangel begegnen und gleichzeitig den Service für die BürgerInnen verbessern und Behördengänge entweder unnötig machen oder beschleunigen. „Die aktuelle Corona-Krise zeigt zum einen, dass man an der Digitalisierung nicht mehr vorbei kommt. Zum anderen aber auch, dass es damit in Deutschlands Behörden nicht weit her ist“, sagt Müller. „Während wir mittlerweile Einkäufe oder Bankgeschäfte ganz selbstverständlich im Internet erledigen, gehört Deutschland beim Thema „Digitale Verwaltung“ im internationalen Vergleich nicht gerade zu den Spitzenreitern – und zwar vom Bund bis hinunter auf die städtische Ebene. Auch in Hochheim hinkt die öffentliche Hand sowohl bei der internen Digitalisierung als auch beim Online-Angebot von Verwaltungsleistungen der Privatwirtschaft um einige Jahre hinterher.“

Noch. Denn mit dem so genannten Onlinezugangsgesetz (OZG) haben sich Bund und Länder jetzt verpflichtet, ihre ca. 575 Verwaltungsleistungen bis Ende 2022 auch digital über Verwaltungsportale im Internet anzubieten. Im Rahmen dieses Projektes sollen – gemeinsam mit Pilotkommunen – auch Verwaltungsleistungen der Kommunen digitalisiert werden. „Dem wollen wir in Hochheim nicht nachstehen“, sagt Eric Müller abschließend. „Und haben uns deshalb entschieden, gemeinsam mit Hattersheim – beide Städte nutzen die gleiche Verwaltungssoftware – die nächsten Schritte in Richtung digitaler Bürgerservice zu gehen. Wir werden als Freie Wähler dafür Sorge tragen, dass wir hier so schnell wie möglich vorankommen und die HochheimerInnen schon bald den Großteil ihrer Anliegen schnell, unkompliziert und ohne Wartezeit online erledigen können.“